Leseprobe : Kinderbibel

Der Sturm auf dem See
Markus 4,35-41

 
“Ich werde dir einige spannende und lehrreiche Geschichten aus meinem Leben und Wirken erzählen“, sagt Jesus zu PETER. “Vielleicht können sie auch dir eine Hilfe in deiner jetzigen Situation und auf deinem weiteren Weg sein.“ PETER sieht ihn erwartungsvoll an. “Die erste Geschichte handelt von dem Sturm auf dem See“, fährt Jesus fort. “Sie könnte sich auf einem See zugetragen haben wie dem, den wir von hier oben aus überblicken können.“ PETER steht mit Jesus auf einer Anhöhe. Von hier aus haben sie eine phantastische Aussicht auf einen großen blaugrünen See, dessen ruhige Oberfläche im Sonnenlicht funkelt. “Sieh nur!“ ruft PETER. “Dort unten fährt ein braunes Ruderboot. In ihm sitzen eine Frau, ein Mann und zwei Kinder.“ Jesus nickt. “Jetzt ist alles friedlich und harmonisch. Aber was geschieht, wenn in unserem Leben ein Sturm aufzieht?“
Jesus legt PETER eine Hand auf die Schulter und beginnt, die erste Geschichte aus seinem Leben zu erzählen: “Es war damals ein so schöner Tag wie heute. Ich hatte am Ufer des Sees zu vielen Menschen gesprochen. Nach meiner langen Predigt über Gott und seine schützende Rolle in unser aller Leben war ich müde und erschöpft. Als der Abend anbrach, sagte ich zu meinen Jüngern: 'Laßt uns ans andere Ufer hinüberfahren.' Wir verabschiedeten uns von den zahlreichen Zuhörern und bestiegen ein Boot. Da ich sehr müde war, ging ich gleich nach hinten. Ich legte mich dort auf ein Kissen und schlief sofort ein. Plötzlich verfärbte sich der Himmel dunkel. Ein starker, tosender Wind kam auf, der die zuvor ruhige und glatte Wasseroberfläche aufwühlte. Kurz darauf tobte ein heftiger Wirbelsturm über dem See. Hohe Wellen schlugen gegen das Boot, so daß es sich rasch mit Wasser zu füllen begann. Es drohte zu sinken.“ “Und du hast während des Sturms weitergeschlafen und nichts davon bemerkt?“ fragt PETER. Jesus nickt. “Meine Jünger hatten große Angst und weckten mich schließlich. Sie riefen: 'Meister, kümmert es dich nicht, daß wir zugrunde gehen?'“
Voller Spannung verfolgt PETER seine Schilderung. “Was hast du dann gemacht?“ will sie wissen. “Ich stand auf und drohte dem Wind“, antwortet Jesus. “Und zu dem See sagte ich: 'Schweig, sei still!' Und der Wind legte sich mit einem Mal. Es trat völlige Stille ein. Zu meinen Jüngern sagte ich: 'Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?'“ Jesus lächelt bei dem Gedanken an dieses Ereignis. Er wendet sich an PETER. “Verstehst du, was ich damit sagen wollte?“ fragt er. “Selbst in dem heftigen Sturm bestand für meine Jünger kein Grund, sich zu fürchten. Denn ich war ja bei ihnen. Meine Jünger brauchten bloß auf mich zu vertrauen.“ PETER antwortet zustimmend: “In deiner Nähe fühle ich mich ruhig und sicher.“